Die AGSH bietet alljährlich für seine Mitglieder und andere Interessierte ein vielfältiges Programm, das aus Abendvorträgen archäologisch ausgerichteter Thematik, Exkursionen, Führungen zu archäologischen Denkmalen und Ausgrabungen sowie aus Ausstellungsbesuchen besteht.
Die Archäologische Gesellschaft Schleswig-Holstein organisiert ca. 10 Vorträge pro Jahr. Mitglieder der AGSH, aber auch Gäste sind herzlich willkommen. Für mehrtägige Exkursion wird von Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern des Vereins ein Unkostenbeitrag erhoben, der Besuch von Abendvorträgen und Ausgrabungen ist kostenlos. Beim Besuch von Ausstellungen können wechselnde Eintrittskosten anfallen.
Seit Ende April laufen in Ladelund, „Auf den Toften“, archäologische Ausgrabungen, da hier ein neues Wohngebiet entstehen soll. Die 2,8 ha große Fläche zeigt Siedlungsspuren aus drei Epochen. Die älteste Phase umfasst ein Haus und mehrere Gruben aus der jüngeren Bronzezeit sowie den Westrand einer kaiserzeitlichen Siedlung mit mehreren Häusern. Der Großteil der Funde stammt jedoch aus der Wikingerzeit (9.–11. Jh.) und umfasst mehrere Langhäuser sowie 17 Grubenhäuser. Besonders bemerkenswert ist ein großes Grubenhaus (5 × 8 m) mit einer seitlichen Zugangsrampe. Im Nordwesten des Grabungsgebiets wurde eine zweite Haus- und Grubenhausgruppe freigelegt, darunter ein kleines Schmiedegebäude. Diese könnte zu einer weiteren Siedlung oder einem großen Gehöft gehört haben. Ein besonderer Fund ist ein Feuersteindolch aus der späten Jungsteinzeit, entdeckt in einem Suchschnitt. Er wurde vermutlich verloren, als sein Besitzer eine sumpfige Niederung durchquerte.
Zum Vortragenden
Dr. Alexander Maaß studierte Urgeschichtliche Archäologie an der Universität Freiburg. Er promovierte zum Thema "Bergbau und seine sozioökonomischen Strukturen im Neolithikum/Chalkolithikum". Mitarbeiter in verschiedenen Projekten des Deutschen Bergbaumuseums in Bochum. Anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt “Denkmalatlas in Niedersachsen. Darüber hinaus ist Alexander Maaß mit der Durchführung montanarchäologischer Ausgrabungen in Europa weit gereist: Mauretanien, Marokko, Portugal, Spanien, Frankreich, Deutschland, Italien, Österreich, Griechenland, Bulgarien, Türkei, Oman. Besondere Einzelprojekte waren: mittelalterlicher Bergbau im Schwarzwald, Bronzezeitlicher Kupferbergbau in Derekutuğun, prähistorische Kupfermetallurgie und Kupferbergbau in Akjoujt/MRT, Ausgrabung von Grab 154 in Bat/OMN, vor- und frühgeschichtlicher Silberbergbau auf Ibiza/E, montanarchäologische Surveys in der Türkei (2014–2015), bronzezeitlicher Goldbergbau am Ada Tepe/BG, Bergbau in der Sierra de Orihuela bei Alicante/E, neolithischer, mittelalterlicher und neuzeitlicher Bergbau im Harz. Seit 2023 ist er Grabungsleiter am ALSH.
Der Videovortrag läuft über einen Videokonferenzdienst von Dataport. Der Eintritt ist über diesen Link möglich:
https://video.openws.de/AGSH
Wichtig ist, dass Sie auf Ihrem Rechner, Tablet oder Smartphone möglichst den neuen Edge-Browser von Microsoft haben, sonst könnte es Schwierigkeiten mit der Verbindung geben.
Wir freuen uns auf Sie! Gäste sind uns immer herzlich willkommen!
Abbildung: Dr. Alexander Maaß leitet die Ausgrabungen in Ladelund für das Archäologische Landesamt. © NDR Foto: Jochen Dominicus, aus https://www.ndr.de/.../Kostenfalle-Archaeologie-Das-teure...
Im ehemaligen Ostpreußen haben Archäologen seit Beginn der Forschungen im frühen 19. Jahrhundert rund 450 monumentale Burgwälle registriert. Sie wurden überwiegend von der prussischen Urbevölkerung etwa ab der Mitte des ersten nachchristlichen Jahrtausends angelegt und bis zur Übernahme der bernsteinreichen Landschaften durch den Deutschen Orden im 13. Jahrhundert zur Verteidigung genutzt. Trotz der guten Erhaltung vieler Anlagen sind sie jedoch kaum untersucht. Insbesondere der nördliche Teil des ehemaligen Ostpreußens, das heute zu Russland gehörende Kaliningrader Gebiet, stellt in dieser Hinsicht ein Forschungsdesiderat dar, was auch auf die schwierige Forschungsgeschichte dieser Region infolge des Zweiten Weltkriegs zurückzuführen ist. Im Rahmen eines größeren Forschungsprojektes, das die alten vorkriegszeitlichen Ausgrabungsergebnisse anhand der Aufzeichnungen der deutschen Archäologen mit den Resultaten der Nachkriegsforschung kombiniert, stehen die Burgwälle nun im Mittelpunkt siedlungsarchäologischer Untersuchungen. Dabei kommt eine neue Methode zum Einsatz, bei der mithilfe eines geologischen Motorhammers Holzkohleproben für die Radiokarbondatierung entnommen werden, wodurch eine neue zeitliche Einordnung der Burgwälle ermöglicht wird Der Vortrag erläutert die Ziele des Gesamtprojektes und präsentiert erste Ergebnisse der Burgenforschung im Samland, der bernsteinreichsten Region der Welt.
Zum Vortragenden
Dr. Timo Ibsen studierte Vor- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Bodenkunde an den Universitäten Bonn und Kiel und finanzierte sich sein Studium mit Ausgrabungen in Deutschland, aber auch in Bolivien und in der Türkei. Von 2003 an leitete er Ausgrabungen im ehemaligen Ostpreußen, u. a. an den Fundorten Groß Ottenhagen/Berëzovka und Wiskiauten/Mochovoe im heutigen Kaliningrader Gebiet. Seit 2005 arbeitete er in Forschungsprojekten am heutigen Museum für Archäologie in Schleswig und seit 2008 am Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie. 2009 erfolgte die Promotion zum Thema „‘Etwa hier die Siedlung‘ – Der frühmittelalterliche Fundplatz Wiskiauten/Mohovoe im Kaliningrader Gebiet im Lichte alter Dokumente und neuer Forschungen“. Forschungsschwerpunkt von Timo Ibsen ist die Archäologie des gesamten ersten nachchristlichen Jahrtausends im Ostseeraum, insbesondere im Kaliningrader Gebiet Russlands. Seit 2012 ist er für das Projekt „Forschungskontinuität und Kontinuitätsforschung“ tätig und an der Arbeitsstelle in Schleswig am Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie, heute Leibniz Zentrum für Archäologie (Standort Schleswig), angebunden. Timo Ibsen verantwortet dabei als wissenschaftlicher Mitarbeiter den Aufgabenbereich „Die Siedlungsforschung“. Er beschäftigt sich mit Fragen zur Siedlungsentwicklung der vor- und nachchristlichen Eisenzeit, wobei den ca. 450 Burgwällen im ehemaligen Ostpreußen eine zentrale Rolle zukommt.
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